Verkehr
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Infrastrukturelles Erhaltungsmanagement für Kommunen

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Seminar bei Steinbacher-Consult am 22.10.2014

Der Erhalt der geschaffenen Infrastrukturen ist eine kommunale Pflichtaufgabe. Gemeindestraßen machen immerhin 62% der gesamten Netzlänge bundesdeutscher Straßen aus. Die Kommunen halten laut einer Selbsteinschätzung 71% ihrer Straßen für gravierend sanierungsbedürftig. Dies war der Anlass für das Ingenieurbüro Steinbacher-Consult, sich ausführlich mit dem Thema Infrastrukturelles Erhaltungsmanagement auseinanderzusetzen. Dabei standen aber nicht nur die Straßen im Blickpunkt, sondern auch andere kommunale Einrichtungen wie Kanäle, Brücken und sonstige Bauwerke – alles zusammen ein Anlagevermögen von hohem Wert. Ziel der Kommune muss sein, diese Werte systematisch zu erhalten und die verfügbaren Haushaltsmittel effektiv dafür aufzuwenden. Dipl.-Ing. Arno Mögele erklärte in seinem Vortrag, dass auch Kanäle einem natürlichen Alterungsprozess unterliegen. Die Eigenüberwachungsverordnung (EÜV) verpflichtet die Kommune an Entwässerungsanlagen regelmäßige Zustandserfassungen durchzuführen, um die Einrichtungen in betriebsbereitem und betriebssicherem Zustand zu halten. Genauso haben laut §4 Bundesfernstraßengesetz „die Träger der Straßenbaulast… dafür einzustehen, dass ihre Bauten allen Anforderungen der Sicherheit und Ordnung genügen“, wie Dipl.-Ing. Sonja Moden erläuterte. Insgesamt greift hier ein strenges Überwachungssystem. Gründliche, handnahe Prüfungen vor Ort bzw. TV-Befahrungen, das Erstellung von Prüfberichten, in denen Mängel und Schäden klassifiziert werden, helfen hier der Kommune.

Infrastrukturelles Erhaltungsmanagement-Schnittstelle zu GIS

Dipl.-Geogr. Carina Vöst erläuterte in ihrem Beitrag „„Entwicklung von Sanierungsstrategien – Straßenkataster“ wie unzureichende Sanierungsmaßnahmen zu immer mehr Wertverlust und Substanzverzehr führen. Geeignete Sanierungsstrategien können dem erfolgreich entgegen wirken. Wichtiges Instrument im Erhaltungsmanagement ist das geografische Informationssystem – „Das GIS als Dreh- und Angelpunkt im Erhaltungsmanagement“, wie GIS-Experte Dipl.-Ing. Andreas Landau seinen Vortrag betitelte. Zusammen mit Karin Pfeiffer veranschaulichte er an praktischen Beispielen wie sämtliche Daten aller Sparten im GIS dokumentiert werden sowie die dazugehörenden  Mängelbeschreibungen und Zustandsbewertungen, die letztendlich eine Priorisierung der auszuführenden Maßnahmen ermöglichen. Die Kommune bekommt so ein umfassendes Datenwerk an die Hand, das benutzerfreundlich mit wenigen Mausklicks keine Wünsche offen lässt und in punkto Haushaltsaufstellung und Kalkulierbarkeit der Kosten eigentlich unverzichtbar ist. Gerade frühzeitig erkannte Mängel und Schäden lassen sich mit einem vergleichsweise geringen Kostenaufwand beseitigen. Werden Maßnahmen auf die lange Bank geschoben, steht die Kommune irgendwann vor schwer zu bewältigenden Kostenbergen. Gastreferent Jürgen Schuster gab als Breitbandberater einen Überblick über den Stand der Technik in Sachen Breitbandversorgung  und aktuelle Themen wie Cloud-Computing und E-Government. Ronny Biesinger von der Firma Kosima GmbH stellte Technologien zur berührungslosen mobilen Erfassung kommunaler Infrastruktur vor und ließ die Gäste ein Straßenzustands-Erfassungsfahrzeug besichtigen.

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