Rund 20 Prozent aller deutschen Dächer wären laut Experten für eine Solaranlage gut geeignet. Wenn diese Flächen genutzt würden, könnte ein beachtlicher Teil des privaten Strombedarfs dezentral durch Sonnenenergie abgedeckt werden.
Hilfsmittel Solardachkataster
Das Solardachkataster ist hierbei ein praktisches Hilfsmittel für Gemeinden und Kommunen, um das Solarenergie-Potential von Dachflächen zu ermitteln, darzustellen und zu verwalten. Jeder Hauseigentümer kann sich so einen Einblick verschaffen, ob seine Dachflächen prinzipiell für eine der beiden auf dem Markt zur Verfügung stehenden Anlagenarten geeignet ist: Solarthermie oder Photovoltaik. Außerdem kann eine individuelle Berechnung von Bedarf und Ertrag durchgeführt werden – was muss ich investieren, wie viel CO2 kann ich sparen, wie viel Strom produzieren? Wenn ein Dach ein gutes Solarenpotential aufweist, lohnt es sich durchaus eine entsprechende Anlage zu installieren zumal sich die Wirkungsgrade heutiger Anlagen ständig verbessern. So geben immer mehr Städte und Gemeinden Solarkataster in Auftrag, denn nur so lässt sich ermitteln, wieviel ungenutztes Potenzial auch in öffentlichen Dachflächen steckt. Ökonomisch rechnet sich eine Solaranlage oft schon nach etwa zehn Jahren, ökologisch bereits nach einem Jahr. Mittels moderner luftgestützter Laser-Scanning-Technologie werden die entsprechenden Dachlandschaften zunächst dreidimensional vermessen. Durch die Modellierung der einzelnen Dachflächen werden deren jeweilige Solarpotentiale sehr detailliert ermittelt und dargestellt.
Solardachkataster für den Markt Diedorf
Der Markt Diedorf hat als erste Gemeinde Bayerns mit dem Projekt „Solar Plus“ genau dies bereits verwirklicht. Steinbacher-Consult hat das Gemeindegebiet mit einem luftgestützten Laserscanner aufgenommen und so die nötigen hochauflösenden dreidimensionalen Daten gewonnen. Diese eignen sich hervorragend für die Auswertung der jeweiligen Dachflächen und deren Kategorisierung nach den Solarpotentialen. Dabei werden Faktoren wie Dachneigung, Größe der Dachfläche, Ausrichtung, Abschattung durch Dachaufbauten, Nebengebäude etc. berücksichtigt. Als Ergebnis kann jeder Bürger kostenlos über die Gemeinde sein Solardachpotential mit graphischer Darstellung des mittleren jährlichen Ertrags abfragen. Insgesamt wurden 3.300 Grundstücke bzw. 15.000 Dachflächen ausgewertet. Aus Gründen des Datenschutzes bekommen die Bürger nur Informationen und komplette Auswertungsbögen zu ihren eigenen Liegenschaften, online sind keinerlei Auskünfte beziehungsweise Einblicke in das Solarkataster möglich.
Unkompliziert und kostengünstig ist ein Solardachkataster machbar, wenn – wie im Fall Markt Diedorf – bereits Laserscan-Daten vorliegen. Oftmals sind solche Daten bereits bei den Gemeinden vorhanden, weil sie beispielweise bereits im Rahmen der Umstellung auf die gesplittete Abwassergebühr gemacht wurden.
Siehe auch: http://www.steinbacher-consult.com/Referenzen